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Die Heilige Messe - eine Betrachtung in Wort und Bild -

Einleitung

 

zu den Betrachtungen und Zeichnungen von Pfarrer Franz Rudrof
(geb. 21.11.1912 - gest. 06.02.1995 )

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Inhaltsübersicht

  Einführung von S. E. Bischof Don Manuoel Pestana Filhuo
  Lebenslauf von Pfarrer Franz Rudrof
  Wie die Zeichnungen zustande kamen
  Die Betrachtungen in Wort und Bild
Abschnitt_1 Beginn (Eintritt in die Kirche und Vormesse)
Abschnitt_2 Schuldbekenntnis, Reinigung, Gnadenbitte, Glaubensbekenntnis
Abschnitt_3 Opferbereitung (Hingabe, Darbringung des Brotes & Kelches, Aufopferung)
Abschnitt_4 Das Opfer (Sanctus, Gebet für die Kirche, Heilige Wandlung)
Abschnitt_5 Das Opfer (Gedächtnisgebete, Opfergebete, Bitte um Gemeinschaft mit den Heiligen, Zeugnis des Priesters)
Abschnitt_6 Das Opfermahl (Vater Unser, Das Brechen des Brotes, Kelch-Vereinigung von Leib und Blut Jesu, Agnus Dei)
Abschnitt_7 Kommunion und Schlußsegen (Kommunion, Kommuniongebet, Dankgebet, Schlußsegen)

 


 

Einführung von S. E. Bischof Don Manuoel Pestana Filhuo

(Diözesanbischof von Anapolis)

Es dürfte völlig unnötig sein, für das Werk von Pfarrer Rudrof eine Empfehlung zu schreiben, denn es empfiehlt sich von selbst. Dieses Werk ist geboren aus dem Herzen und der Feinfühligkeit eines Heiligen, der den Widerstand seiner Demut überwinden musste, um es zu veröffentlichen. Erfreulicherweise gibt es heute schon Ausgaben in verschiedenen Sprachen.

Das christliche Volk ist so reif geworden, dass es fähig ist, den Feinden seines Glaubens zu widerstehen. Sie kommen von weit her, um das kostbare Dogma der hl. Eucharistie zu bekämpfen und auf zynische und brutale Weise die Liebe des Gottessohnes der Lächerlichkeit preiszugeben, der auf die Welt kam, um sich für uns bis zum Äußersten hinzugeben. Auf diese Weise möchten sie die Quelle der Gnade und Heiligkeit für unser ewiges Leben völlig unfruchtbar machen, ja, noch mehr, das Brot, das vom Himmel herabstieg und seinen Leib und sein Blut, das für die Menschen geopfert wurde, seiner Wirkung für die Vereinigung mit Gott und das ewige Leben gänzlich berauben (Joh 6, 51 .53f).

Pfarrer Rudrof habe ich persönlich kennen gelernt als einen Gottesmann, der ganz und gar ins Übernatürliche hineinversenkt war. - Leider ist er ein noch unbekannter Apostel der Heiligen Messe. Er kann an die Seite des Paters Zoffoli C. P. gestellt werden, der einem Vulkan gleich Verteidiger der Heiligen Eucharistie war: Die Eucharistie oder nichts“, rief er mit aller Kraft.
Vor kurzem haben uns beide verlassen, oder besser gesagt, sie wurden an eine andere Front gerufen. Von dort inspirieren und helfen sie uns, die Gaben des Glaubens und der Liebe, die uns der Herr anvertraut hat, treu zu bewahren. Sie wollen uns den großartigen und einmaligen Schatz des geistlichen Lebens der Christenheit retten.

In Jesus und seiner Mutter Anäpolis, 21.8.1996 Fest des heiligen Pius X., des Papstes der Eucharistie DOM MANOEL PESTANA FILHO Diözesanbischof von Anapolis “Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren“ (Fatima)

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Lebenslauf von Pfarrer Franz Rudrof

Pfarrer Franz Rudrof wurde am 21. November 1912 (Fest Maria Opferung) in Oberhausen-Augsburg geboren. Er war das jüngste von sieben Geschwistern. Bereits mit 13 Jahren verlor er seinen Vater(+ 04.05.1926), der von Beruf Stuckateur war, aber aufgrund der geringen Nachfrage umschulen musste und bei der Bahn tätig war. Dieser Arbeitsbereich - er hat sich zum Eisenbahnassistenten hochgearbeitet - überforderte jedoch manchmal die Kräfte der künstlerisch begabten und feinsinnigen Person.

Franz Rudrof musste aber noch weitere Schicksalsschläge in der Familie hinnehmen. Sein älterer Bruder starb schon mit 9 Jahren (+28.10.1920) und auch den frühen Tod seiner Schwester Josefa (14.04.1909 - 27.06.1930) konnte er nur schwer verkraften. (“Auf Händen hätte ich sie getragen, hätte ich sie retten können.“) Für die Mutter war es bereits das fünfte Kind, das sie zu Grabe tragen musste, denn die ersten beiden Kinder kamen tot zur Welt (April 1902; März 1903) und das dritte Kind, Maria, starb bereits nach fünf Tagen (+08.12.1904). Seine älteste Schwester, Maria Antonia, geboren am 23.01.1907 trat 1920 in Schlehdorf / Vierzehnheiligen dem Orden der Dominikanerinnen bei und war bis ins hohe Alter in der Mission in Südafrika tätig. (Sr. Bonaventura starb am 10.11.1989).

Schließlich lebte Franz Rudrof allein mit seiner Mutter, um die er sich fürsorglich kümmerte. Er hatte Technisches Zeichnen gelernt und erhielt von der Firma Epple und Buxbaum ein hervorragendes Zeugnis für seine Zuverlässigkeit und seine sorgfältige Arbeitsweise. Dennoch spürte er, dass dies noch nicht die eigentliche Berufung war. Er erkannte immer klarer, dass Gott ihn zum Priester berufen hatte.

So holte er das Abitur nach und nahm das Theologiestudium in Dillingen auf. 1937 starb seine Mutter. Der 2. Weltkrieg begann. Kurz vor der Priesterweihe wurde Franz Rudrof als Sanitätssoldat nach Miesbach eingezogen. Unerwartet bekam er zusammen mit vier weiteren Alumnen am 23.12.1940 drei Tage Sonderurlaub, um die Priesterweihe empfangen zu können. Noch am gleichen Tag erhielten die fünf Priesteramtskandidaten “Blitzexerzitien“, von ihnen selbst so bezeichnet, zur Vorbereitung auf die Weihe, die am Heiligen Abend 1940 in der Hauskapelle des Augsburger Antoniushauses von Weihbischof Dr. Franz Xaver Ebene vorgenommen wurde. Am 1. Weihnachtsfeiertag fand in seiner Heimatpfarrei St. Josef (Oberhausen) die Primiz statt
- aufgrund der Einschränkungen der Nazis (kein Festzug, kein Gottesdienst im Freien) ganz schlicht, aber feierlich und auf das liturgische Geschehen konzentriert.

Schon am Stephanstag wurde Franz Rudrof als Sanitätssoldat wieder eingezogen und musste nach Russland, wo er das namenlose Leid des Krieges bei der Versorgung der verwundeten Soldaten dramatisch miterlebte. Er sorgte dafür, dass sein Kreuz immer auf dem Operationstisch lag. Dort hatte er auch öfters Gelegenheit, mit den Ärzten und den Soldaten das heilige Messopfer zu feiern. Nicht nur als hervorragender Sanitäter war es ihm möglich, den oft ganz entsetzlich verwundeten Soldaten beizustehen, sondern noch viel mehr als Priester - vor allem durch das Sakrament der Krankensalbung. Mehrmals konnte er schwer verletzte, von den Ärzten schon aufgegebene Soldaten körperlich und seelisch wieder aufrichten: Ein Soldat mit Bauchdurchschuss erbrach den eigenen Darminhalt - ein sicheres Zeichen des nahen Endes - und wurde von den Ärzten als Todeskandidat den Krankenschwestern übergeben.

Pfarrer Rudrof sprach ihm Mut zu, nicht aufzugeben, spendete die Krankensalbung und wachte die ganze Nacht bei ihm. Als sich am nächsten Tag die Ärzte erkundigen wollten, wann der Patient gestorben sei, war der Soldat bereits auf dem Weg der Genesung. Trotz der Strapazen eines Sanitätssoldaten (Schwerverwundete auf dem Rücken aus dem Kampffeld zu tragen, sie medizinisch zu versorgen, gefallene Soldaten zu bestatten, die Angehörigen in ausführlichen Briefen zu benachrichtigen und zu trösten, wozu er oft die Nächte hernahm,...) gelang es Pfarrer Rudrof. Zeit für das betrachtende Gebet herauszuschlagen, indem er die langen Märsche zur Betrachtung nützte. Eindrucksvoll schildert er im folgenden Kapitel, wie in diesem Zusammenhang die Bilder zur heiligen Messe entstanden.
Franz Rudrof kam nach dem Krieg als Benefiziat nach Dinkelsbühl und Haunswies. 1954 wurde ihm die Pfarrei Igenhausen übertragen, die er bis 1974 betreute. Zwei Herzinfarkte zwangen ihn, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Nach seiner Genesung trat er der Marianischen Priesterbewegung bei, deren Verbreitung er in Deutschland maßgebend vorantrieb. In diesem Apostolat manifestierte sich seine uneingeschränkte Liebe zu Maria und sein unerschütterliches Vertrauen in ihre Gnadenvermittlung. Seine marianische Gesinnung und seine tiefe Liebe zur heiligen Eucharistie (‘Die heilige Messe ist mir alles‘ in einem Brief an Augustin Kardinal Mayer) kennzeichnen seine Priesterpersönlichkeit. Am 24.12.1990 feierte Pfarrer Rudrof in Ottobeuren sein goldenes Priesterjubiläum. Er verstarb am 06. Februar 1995 im 83. Lebensjahr. Sein Grab befindet sich in Ottobeuren ganz nahe der Friedhofskapelle mit dem Kerkerheiland (2. Grab rechts).

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Heilige Messe - Geheimnis unseres Glaubens - Wie kamen die Bilder zustande?

Das schrieb Herr Pfarrer Franz Rudrof selbst:

Drei Wochen vor der geplanten Priesterweihe wurde ich zum Militärdienst der Sanitätssoldaten eingezogen. Doch mit drei Mitbrüdern bekamen wir eigenen Urlaub. So war am 23. Dez. 1940 nachmittags die Heimfahrt von der Kaserne. Am 24.12. war Priesterweihe, am 25.12. Primiz. Beim Kirchengebet der Primizmesse kam mir der Gedanke: Was weiß ich eigentlich von der heiligen Messe?

Nach der Ausbildung meldete ich mich zu einem Feldlazarett. Ein solches Lazarett ist in zwei Stunden auf- wie abgebaut und wird hinter der kämpfenden Front eingesetzt. Wegen der schlechten Straße im Osten waren wir pferdebespannt. Unsere Wagen waren überbeladen. So gab es kein Aufsitzen. In Kattowitz, Oberschlesien wurden wir vom Zug abgeladen. Von da aus ging es zu Fuß durch Polen zum Kriegsbeginn bis an die polnische Grenze, dann im Krieg weiter über Lemberg bis Kiew, dann nach Moskau und Tula. Auf dem ganzen Fußweg war ich allein einem Wagen als Begleiter zugeteilt. Wo nicht Strapazen uns den Atem nahmen, habe ich auf allen Wegen immer nur über die heilige Messe nachgedacht. An einigen Tagen waren dabei 90 km zu laufen. In einem Bombenurlaub kam ich mit einem Jesuitenpater zusammen, der mir in der Betrachtung weiterhalf, danach noch mit Briefen.
Nach Kriegsende wurde ich als Benefiziat in Dinkelsbühl schwer krank. Schulverbot wegen Gefahr einer offenen Lungentuberkulose! Kur in einem Krankenhaus. Da malte ich die Bilder der heiligen Messe 1951.

Das Wort Mariens 1986 an meine todkranke Sühneseele, die ich betreute: Nach der Reinigung der Menschheit wird die tridentinische Messe wieder die einzige Jubelmesse der Kirche sein, drängte mich, das Büchlein drucken zu lassen, nur unter dem Gedanken, es nach der Reinigung zu verteilen. Maria wollte sie aber jetzt.


zu den Betrachtungen in Wort und Bild - Abschnitt 1: Beginn (Eintritt in die Kirche und Vormesse)


 

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