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Die Heilige Messe - eine Betrachtung in Wort und Bild -

Das Opfer - II (Gedächtnisgebete, Opfergebete, Bitte um Gemeinschaft)

 

Betrachtungen und Zeichnungen von Pfarrer Franz Rudrof

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Gedächtnisgebet nach der heiligen Wandlung

Gedächtnisgebet nennt man das Gebet nach der heiligen Wandlung. Es ist ein Nachklang und eine Berufung auf das heilige Opfer Jesu: “Daher sind wir denn eingedenk ... des heilbringenden Leidens, der Auferstehung ... und glorreichen Himmelfahrt“ (angezeigt durch das Kreuz und die Auferstehungsflamme).

Wir können dies Geheimnis nicht mit dem reinen Menschenverstand annehmen, sondern nur in der Gnade, nur durch den Heiligen Geist, nur in tiefster Ehrfurcht kniend das Geheimnis in uns wirken lassen. Darum wollen wir immer zwischenhinein rufen:

“Heiliger Geist, erleuchte uns, dass wir immer tiefer im Geheimnis des heiligen Messopfers Wurzel fassen und unser Leben und Arbeiten davon getragen wird, dass Gott in seiner erbarmenden Vaterliebe immer größer und leuchtender als die Sonne über unserem Leben stehe und alle Stunden unseres Lebens durchstrahle mit göttlicher Kraft. Dazu helfe uns Maria, die Mutter des heiligsten Opfers.“

 

Opfergebete

In der Berufung auf die besonderen, angenommenen Opfer des Alten Bundes bitten wir um die wohlgefällige Annahme unseres heiligen Opfers, um dann überzugehen zu der ergreifenden Bitte an den himmlischen Vater. “Dein heiliger Engel möge dieses Opfer zu Deinem himmlischen Altar emportragen vor das Angesicht Deiner göttlichen Majestätl“. Unser heiliges irdisches Aufopfern wird zu einer Aufopferung in die himmlische Herrlichkeit inmitten der Scharen aller Heiligen und Engel, an deren Spitze Maria kniet, die Königin des Himmels und der Erde.

Dieser heilige Opferengel bringt aber nicht nur das vergegenwärtigte Opfer Jesu dem himmlischen Vater darl Es liegen ja unter den Gestalten der kleinen Hostien auch wir auf der heiligen Opferpatene - werden also auch wir Opfernde dem Heiligen Vater mit dem Opfer Jesu vertrauensvoll übergeben, werden also auch wir mit den Opfergaben in den Himmel hineingenommen zum ewigen Schöpfer der unendlichen Liebe. Himmlische Gnade‘ Heiliges Geschehen mit uns. (Als sehbares Zeichen dafür tragen unsere Schutzengel unsere, mit tiefstem Dank erfüllte Seele oder auch leidbedrängte oder schmerzerfüllte Seele zur Patene des Opferengels zum himmlischen Altar.) So “werden wir mit allem Gnadensegen des Himmels erfüllt werden.“ Durch Christus, unsern Herrn.

 

Gedächtnis der Verstorbenen

Doch nicht nur wir selbst liegen auf der Opferschale, sondern auch alles, was wir auf die Opferschale zu heiligster Hinopferung dem göttlichen Vater übergeben wollen, was uns am meisten auf der Seele liegt und so in erster Linie die Seelen unserer lieben Verstorbenen, dass die schöpfungserfüllende Opferkraft von Jesu heiligster Hingabe ihre Erlösung aus dem Fegfeuer erwirke.

Sind doch unsere Altäre nicht nur von Engeln und Heiligen umgeben, sondern auch von Armen Seelen, denen durch unser Gebet auch diese Gnade geschenkt wurde und die durch die Bitten unserer himmlischen Mutter Maria so ihre Erlösung und ihre Himmelfahrt erfahren dürfen.

Welch allumfassende Wirkung hat unser heiliges Messopfer: Himmel und Erde werden verbunden, um auch den Armen Seelen den "Ort der Erquickung des Lichtes und des Friedens“ zu ermöglichen, durch Christus, unsern Herrn.

 

Bitte um Gemeinschaft mit den Heiligen

Wie die Gläubigen sind auch und in erster Linie die Priester sich ihrer Schwächen, Fehler und Sünden bewusst, wie auch der Sünden der Mitbrüder im priesterlichen Amt, bei denen Satan es verstand, in mangelnder Wachsamkeit sie in seinen Bann zu ziehen und zu Fall zu bringen, eine Beute, die die Hölle eifrigst bewacht.

Vor Gott kann sich niemand seiner Stärke rühmen; denn alle sind durch die Erbsünde geschwächt und anfällig.

Uns gilt: “Brüder, seid nüchtern und wachsam: Der Teufel geht umher wie ein brüllender Löwe, suchend, wen er verschlingen könne. Ihm widerstehet fest im Glauben.“

Darum “schenk uns Gemeinschaft mit deinen heiligen Aposteln und Blutzeugen“

und "wäge nicht unser Verdienst“ und lass uns - wie einst der Hauptmann - Zeugen für Jesus sein.

Was innerlichst in und durch die heilige Wandlung geschah. zeigt der Priester jetzt durch Wort und Tat an. Er nimmt die heilige Hostie in die Hand und macht damit über dem Heiligen Blut im Kelch dreimal das Segenszeichen, lässt so die Erlösungskraft des Heiligen Blutes durch seinen heiligen Leib heraus- und ausstrahlen über alle, die guten Willens sind, ja über die ganze Welt:

"Durch Ihn + und mit Ihm + und in Ihm +."

Dadurch empfangen wir einen Gnadenregen für uns in unsere Armseligkeit hinein. Dann macht der Priester mit der Hostie noch zweimal das Kreuz zwischen dem Kelch und sich, das Kreuz, das die wunderbarste Offenbarung der göttlichen Liebe des Vaters ist und spricht dabei aus, was dies bedeutet: "(Durch Ihn) ... wird Dir, Gott + allmächtiger Vater, in der Einheit des Hl. + Geistes alle Ehre und Verherrlichung." Das ist auch Sinn des ganzen heiligen Messopfers: die höchste Verherrlichung des Himmlischen Vaters. Der Priester und in ihm Jesus vollziehen das heilige Geschehen. Jesus hebt damit gleichsam hinschenkend auf dem Kreuz sich selbst als das Schlachtopferlamm des Neuen Bundes, den Vater ehrend, zu Ihm empor in heiligster Anbetung des Himmels und der Erde durch ihre Königin Maria.


Der ganze Himmel der Engel und Heiligen, die ganze Menschheit, (vertreten durch die Messeteilnehmer), das ganze Fegfeuer sprechen zusammen wie ein einziger, überweltlicher, herrlichster Dankessturm an den himmlischen Vater
  
durch Jesus im Heiligen Geiste das “Amen
(so sei es)
 
nicht bloß für den jetzigen Augenblick,
 
sondern für immer “von Ewigkeit zu Ewigkeit“.
 

(Die Orgeln, eine hinter der anderen ohne Ende wollen das von Ewigkeit zu Ewigkeit brausende Amen darstellen.)

In dieses gewaltige “Amen“ kann man sich nur ganz demütig hineingeben in vollster Liebe und innigstem Teilnehmen und es sollte über aller Arbeit des Tages und des Lebens immerfort singend in uns weiterklingen.  
Nachdem der Priester den Kelch zugedeckt hat, beugt er noch abschließend die Knie, beugt sich anbetend vor dem großen Geheimnis des Glaubens, das sich in der Wandlung vollzogen hat.

Damit spricht sein Leib aus: "Ich bete Dich an! Dein bin ich! Mein Herr und mein Gott!"

Der Priester legt damit Zeugnis seiner Berufung zum Dienst vor Gott ab, den er für das Volk übernommen hat als dessen Stellvertreter.

Er beugt also nicht nur für sich, sondern auch für das Volk die Knie.

In seiner Kniebeuge liegt also auch die Andacht und Hingabe jedes einzelnen Teilnehmers des Volkes.

Deswegen sollten die Mitfeiernden nicht bloß Zuschauer des Priesters sein. sondern innerlich Mitvollzieher dieses heiligen Aktes sein mit ihrem eigenen stillen Wort:
     
                                                                 
             "Ich bete Dich an."

 


zu den Betrachtungen in Wort und Bild - Abschnitt 6: Zum Opfermahl  (Vater Unser, das Brechen des Brotes, Kelch-Vereinigung von Leib & Blut Jesu, Agnus Dei)


 

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